200 Jahre Sparkasse Mittelsachsen – Sonderausstellung im Bergarchiv Freiberg

„Vom Sparschwein bis Online“ heißt die Ausstellung, welche die Sparkasse Mittelsachsen zu ihrem 200jährigen Jubiläum im Bergarchiv Freiberg zeigt. Noch bis Ende 2023 erfährt man dort Wissenswertes über Büchsenpfennige, Währung, Geldwert und Darlehen. Einen kurzen Überblick über die historischen Hintergründe finden Sie hier.

Die Freiberger Bergknappschaft als Vorreiter

Alles kommt vom Bergwerk her – sogar das Sparen: Die Anfänge des kommunalen Kreditinstituts vor 200 Jahren sind eng mit dem Bergbau verbunden. Die Freiberger Bergknappschaft legte den Grundstein für eine Spargemeinschaft in der Stadt. Gemeinsam gesparte „Büchsenpfennige“ und Darlehen halfen kranken und verunfallten Berg- und Hüttenleuten und deren Familien. Das Sparen für Notzeiten in berufsständischen Organisationen wurde zum Vorreiter des institutionalisierten Sparens – und damit auch der Sparkasse.

Zu sehen sind in der Ausstellung unter anderem eine Knappschaftsbüchse aus dem Bestand des Stadt- und Bergbaumuseums Freiberg und das dazu gehörige Knappschaftsbüchsenverzeichnis aus dem Bergarchiv Freiberg (StA-F, 40010 Bergamt Freiberg, Nr. 4402).

Die Gründung der Sparkasse in Freiberg

Als eine der ersten in Sachsen eröffnete die „Spaar-Casse zu Freyberg“ am 28. Juli 1823 auf Initiative des Amtshauptmanns Freiherr von Friesen. Mit 24 Bürgern rief er einen Verein ins Leben, der als Träger der Sparkasse fungierte. Die Gründungsväter setzten mit ihrem herausragenden bürgerschaftlichen Engagement ein Zeichen: Die Sparkasse sollte den Menschen die Möglichkeit geben, für Notzeiten zu sparen und das Ersparte sicher anzulegen.

Gemeinsame Prinzipien

Damit griffen die Sparkassengründer Prinzipien auf, die auch schon für die Knappschaftskasse der Bergleute gegolten hatten:

• Gemeinschaft: Die eingezahlten Beiträge mussten gar nicht groß sein. Eine große Anzahl von Einzahlern sorgte aber dafür, dass mit dem Gesamtkapital auch größere Investitionen und Vorhaben finanziert und Überschüsse erwirtschaftet werden konnten.
• Langfristigkeit: Nicht kurzfristige Gewinnmaximierung war das Ziel. Stattdessen sollte  für langfristige Sicherheit des eingesetzten Geldes gesorgt werden.
• Gemeinwohl: Bei den Knappschaften war es vor allem die Kranken-, Invaliden- und Hinterbliebenenversorgung. Die Sparkassen haben sich verpflichtet, durch gezielte Projektförderung Menschen soziale und wirtschaftliche Teilhabe an der Gesellschaft zu ermöglichen. Das unterscheidet die Sparkassen bis heute von den meisten anderen Kreditinstituten.

Die Ausstellung

Am historischen Ort in den Mauern des heutigen Schlosses Freudenstein können Besucher außerdem die Entwicklung unserer Zahlungsmittel erkunden:

• Naturalgeld in Form von Muscheln und Steinen,
• Freibergs Bedeutung für die Prägung von Münzen und Medaillen ,
• Entwicklung von Notgeld und Papiergeld,
• bargeldloses Bezahlen.

Die Ausstellung ist noch bis zum 31. Dezember 2023 im Ausstellungsfoyer des Bergarchivs Freiberg im Schloss Freudenstein zu sehen. Sie ist von Dienstag bis Freitag von 10.00 bis 17.00 Uhr und am Wochenende und an Feiertagen von 10.00 bis 18.00 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.

Im Blog der Sparkasse Mittelsachsen werden regelmäßig Beiträge zur Ausstellung veröffentlicht.

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