„Sehen und gesehen werden“ – Erfolgreiche Teilnahme des Hauptstaatsarchivs am Tag des offenen Regierungsviertels 2024

Das Hauptstaatsarchiv Dresden beteiligte sich mit einem vielfältigen Programm am Tag des offenen Regierungsviertels am 4. August 2024. Hier gibt es einen kleinen Rückblick zu der Veranstaltung.

Der Wettergott schien dem wegen einer Unwetterwarnung vom 2. Juni auf den 4. August 2024 verschobenen Tag des offenen Regierungsviertels auch am Ausweichtermin zunächst wenig gewogen. Pünktlich zur Öffnung um 11 Uhr goss es in Strömen. Glücklicherweise setzte sich die Sonne schließlich durch, sodass im Tagesverlauf etwa 260 Besucher ihren Weg ins Archiv fanden. Dort gab es nicht nur trockene und klimatisierte Räumlichkeiten, sondern auch einen Rundweg mit 7 Stationen, der bis in die 8. Etage des Magazingebäudes führte.

Im Lesesaal konnten sich Interessierte in der neuen Dauerausstellung über die Aufgaben und Angebote des Sächsischen Staatsarchivs informieren und unter dem Motto „Sind meine Großeltern hier archiviert?“ Fragen zur Überlieferung des Hauses und zu Familienforschung stellen. An den bereitstehenden PC konnten angehende Genealogen die Online-Recherche in den Beständen des Sächsischen Staatsarchivs auch gleich selbst ausprobieren. Letztmalig zu sehen war die Archivalienausstellung zum Thema „Essen und Trinken“, die einen spannenden Einblick in die breit gefächerte Überlieferung des Hauses bot. Gezeigt wurden unter anderem Kochbücher aus dem 18. Jahrhundert, ein Schreiben der Leibärzte des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen wegen seines übermäßigen Weinkonsums aus der Mitte des 17. Jahrhunderts, Dokumente zu sächsischen Brauereien und zur Kantinenverpflegung sowie gefälschte Lebensmittelkarten aus dem Jahr 1947.

Ergänzt wurde das Angebot zum Thema „Essen und Trinken“ durch Filme aus den Beständen des Staatsarchivs und durch eine Malstation, um auch die kleinen Besucher bei Laune zu halten.
Im historischen Kartensaal gab es unter der Überschrift „Warum hat auch Sachsen ein Pentagon?“ Informationen über die Baugeschichte des Hauses. In den angrenzenden Magazinräumen fanden sich Stationen rund um die Themen Klima, Verpackung von Archivgut, Bestandserhaltung und Schutzfristen.

Daraus ergaben sich zahlreiche Fragen in anregenden Einzelgesprächen mit Besuchern. Die Palette reichte dabei von den Ausbildungs- und Praktikumsangeboten über Magazinkapazitäten und Bewertungspraktiken bis hin zu den Möglichkeiten und Grenzen der Digitalisierung sowie den Einsatzmöglichkeiten von KI.
Viele Besucher sahen die Teilnahme des Staatsarchivs am Tag des offenen Regierungsviertels auch als Gelegenheit, „um endlich zu erfahren, was sich in dem Gebäude an der Albertstraße verbirgt“. So konnte die Beteiligung an diesem Veranstaltungsformat dazu beitragen, das Staatsarchiv in Stadt und Region weiter bekannt zu machen.